Ökologische Waldnutzung

Naturnahe Waldbewirtschaftung

Viele Wälder weltweit werden übernutzt, aber auch in Deutschland ist die Waldwirtschaft nicht überall an ökologischen Kriterien orientiert. Häufig sind die Baumarten nicht naturnah verteilt. So wurden oft Baumarten nicht standortgerecht gepflanzt, wie z.B. Fichten im Tiefland. Auch in Bayern dominieren die Nadelbäume mit 75 % Anteil am Baumbestand, und dies nicht nur in den Hochlagen der Alpen oder des Bayerischen Waldes. Die Fichte dominiert auch die Wälder um München wie z.B. den Forstenrieder Park, Aubinger Lohe, Ebersberger und Perlacher Forst.

Derzeit findet in der Forstwirtschaft eine Umorientierung nach ökologischen Kriterien statt. Greenpeace begrüßt diese Entwicklung. Allerdings ist noch nicht alles „Öko“ wo auch „Öko“ draufsteht. Deswegen versucht Greenpeace München die Greenpeace Kriterien für eine ökologische Waldnutzung in Bayern zu etablieren. In den letzten Jahren initiierte Greenpeace München einige Gespräche mit Forstämtern.

Harvester im Perlacher Forst, 2007
Harvester im Perlacher Forst, 2007
Kahlschlag im Laubwald des Wittelsbacher Ausgleichsfonds bei Donauwörth, 2006
Kahlschlag im Laubwald des Wittelsbacher Ausgleichsfonds bei Donauwörth, 2006

Kriterien für ökologische Waldnutzung

Im Wald ökologische Kriterien zu berücksichtigen heißt:

  • Kein Kahlschlag im Wald
  • Keine Düngung
  • Kein Einsatz von Gift
  • Belassen von viel Biotopholz als Lebensraum für seltene Käfer, Schmetterlinge und Vögel im Wald
  • Kein flächiges Befahren des Waldbodens
  • Vollständiges Verschonen vor Motorsägen eines Teils der Fläche (Ausweisung als Referenzflächen)

Konzeptentwicklung von Greenpeace für naturnahe Waldbewirtschaftung
Bereits 1994 hat Greenpeace mit Förstern von Lübeck und dem Verband für ökologischen Landbau Naturland und anderen Organisationen ein Konzept entwickelt, das ermöglicht, Holz zu nutzen und gleichzeitig den Wald zu bewahren. Vorbild für die bewirtschafteten Flächen ist der wilde Wald. Lebensräume für Tiere und Pflanzen, Biotope wie Feuchtgebiete bleiben erhalten, Kahlschläge und Monokulturen sind darin tabu. Nähere Details finden Sie in den Naturland Richtlinien zur ökologischen Waldnutzung.

Einsatz von Rücke-Pferden in der ökologischen Waldwirtschaft
Einsatz von Rücke-Pferden in der ökologischen Waldwirtschaft

Naturland-zertifizierte Wälder
Stadtwälder in Lübeck, Merzig, Göttingen, Boppard, Uelzen und Mühlheim/Ruhr machen es vor. In diesen Wäldern werden die Kriterien von unabhängigen Zertifizierern überprüft. Das Naturland-Zertifikat gewährleistet eine Waldnutzung nach ökologischen Kriterien. Im Oktober 2001 wurde der Münchner Stadtwald von Naturland zertifiziert. Die Stadt München bewirtschaftet den Wald der Landeshauptstadt München (ca. 2.440 ha), den Wald der Stadtwerke München GmbH (ca 1.822 ha) sowie den Wald der Heiliggeistspitalstiftung Forst Kasten (ca. 825 ha). Die landwirtschaftlichen Betriebe im Mangfalltal (Münchens Trinkwasser-Reservat) sind ebenfalls großteils Naturland-zertifiziert. Naturland hat strengere Auflagen bei der Waldzertifizierung als der internationale Forest Stewardship Council (FSC). Deshalb bekam der Münchner Stadtwald neben dem Naturland-Zertifikat auch das FSC-Zertifikat verliehen. In Deutschland sind im Jahre 2024 über 53.000 ha Wald von Naturland zertifiziert .

Naturland- bzw. FSC-zertifizierte Waldflächen in München und Umland (hellgrün), Stand: 3/2008
Naturland- bzw. FSC-zertifizierte Waldflächen in München und Umland (hellgrün), Stand: 3/2008

FSC-zertifizierte Wälder
Stand Dezember 2023 hat der FSC weltweit über 159 Mio. ha Wald (bzw. 5 % der Waldfläche) zertifiziert. In Europa sind 97 Mio. ha (bzw. 49 % der Waldfläche) FSC zertifiziert (Stand 2018), davon über 1,5 Mio. ha in Deutschland (Stand 2024, das entspricht 14 % der deutschen Waldfläche). In Bayern sind allerdings nur wenige Forstbetriebe FSC-zertifiziert. Die Forstlobby weigert sich in Bayern international anerkannte Kriterien des FSC zu aktzeptieren und sich unabhänig vom FSC zertifizieren zu lassen. Nur rund 1 Prozent der bayerischen Wälder sind FSC-zertifiziert. Damit ist Bayern weit hinter anderen Flächenländern (Quellen für die Flächen in Hektar in der Tabelle: FSC und Statistisches Bundesamt, abgerufen 18.02.2024):

FSC-zertifizierte Waldflächen ausgewählter Bundesländer, Quellen: https://www.fsc-deutschland.de/wp-content/uploads/FSC-zertifizierte-Forstbetriebe_02_2024.pdf und https://www.destatis.de/DE/Themen/Branchen-Unternehmen/Landwirtschaft-Forstwirtschaft-Fischerei/Wald-Holz/Tabellen/waldflaeche-bundeslaender.html

Unter den FSC-zertifizierten Betrieben sind neben einigen Privatwäldern die Stadtwälder der Landeshauptstadt München mit über 4.400 ha, einige fränkische Kommunalwälder wie Bamberg, Lohr und Eltmann, und andere.

Hier ein Artikel zu FSC grundsätzlich und insbesondere zu FSC-Zertifizierung international>>

.

In Bayern wurden die meisten Wälder statt durch FSC durch PEFC zertifiziert. PEFC wird von den führenden Umweltverbänden, wie Greenpeace, BUND und Robin Wood, nicht empfohlen.

Unterschiede zwischen FSC und PEFC
Mehr zu den Unterschieden zwischen FSC und PEFC finden sie hier (PDF) >> (Stand 2011)

Ökotest hat die Zertifikate auch untersucht: Im Ergebnis vom 11.11.2002 schnitten die Zeichen von FSC und Naturland mit der Bestnote »sehr gut« ab. Das Label des PEFC erhielt die Note »ausreichend«. Punktabzug bei PEFC gab es bei Einsatz von Pestiziden sowie der laschen Vergabepraxis: So findet beim PEFC im Unterschied zu FSC und Naturland keine Vor-Ort-Prüfung vor der Vergabe des Siegels statt. Es reicht, wenn die Antragsteller einen regionalen Waldbericht und eine Selbstverpflichtung vorlegen, in der sich die Forstbetriebe zur Einhaltung der Regelungen des PEFC-Zertifizierungssystems bekennen.

Während Naturland und FSC die zertifizierten Betriebe jährlich kontrollieren, werden beim PEFC lediglich Stichproben durchgeführt. Auch dafür gibt es ein Minus.

Greenpeace Aktivisten bauen Wand aus FSC-Holz vor EU-Zentrale in Brüssel
Greenpeace Aktivisten bauen Wand aus FSC-Holz vor EU-Zentrale in Brüssel
Waldspaziergang

Waldspaziergänge

Die Münchner Greenpeace-Gruppe bietet zur Vertiefung von Kenntnissen zur Ökologischer Waldnutzung Waldspaziergänge in der Aubinger Lohe, Neuried und auf Anfrage im Perlacher Forst an.

Was kann jeder einzelne tun?

Reduzieren Sie Ihren Holz- und Papierverbrauch.

Fragen Sie in Ihrem Baumarkt, Möbelhaus und Schreiner nach Holz aus kontrolliert ökologischer Waldnutzung.

Fragen Sie nach dem Naturland- und dem FSC-Zertifikat.

Waldprodukte im Alltag

Papier

Stapelweise tragen wir Papier nach Hause: Kaffeefilter, Zeitschriften, Getränkekartons, Büropapiere und Taschentücher. Kurz nach dem Gebrauch landen sie auf dem Müll. Im gleichen Tempo, wie die Müllberge wachsen, schwinden die Urwälder, von denen bereits 80% zerstört sind. Der verbliebene Rest fällt immer noch  unserem Papierhunger  zum Opfer. Dabei richtet die Papier- und Zellstoffproduktion in vielen Erdteilen immensen Schaden für Mensch und Umwelt an. Um den Holzbedarf dieser Industrie zu decken, werden wertvolle Waldökosysteme durch großflächigen Kahlschlag und Umwandlung in Monokulturen vernichtet. Der ökologische, ökonomische und kulturelle Wert dieser Wälder geht dadurch für immer verloren. Millionen Menschen, die von und in intakten Wäldern leben, verlieren ihre Lebensgrundlage, Tier- und Pflanzenarten sterben aus und es kommt zu Klimaveränderungen.

Für den Schutz der noch verbliebenen Urwälder gibt es deshalb nur eins: weniger Papier verbrauchen und mehr Recyclingpapier verwenden.


Papierverbrauch
Weltweit fällt jeder fünfte Baum nur für Papier. Lag der Papierverbrauch in Deutschland 1950 noch bei ca. 32 kg pro Kopf, so waren es 2015 bereits ca. 250 kg pro Kopf (Quelle: Umweltbundesamt). Jeder Deutsche verbraucht ca. 663 g pro Tag. Damit stieg auch der Gesamtverbrauch in Deutschland 1995 von 15,8 Millionen Tonnen auf über 20 Millionen Tonnen im Jahr 2014. Im Papierverbrauch liegt damit Deutschland zusammen mit den USA und Japan an der Spitze. Tendenz steigend!

Fazit: Da Holz immer noch die Grundlage für die Papierherstellung ist, sollte daher von den Händlern ein Produkt eingefordert werden, bei dem ausschließlich Verwendung von Holz aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft garantiert wird.


Was haben Wälder mit Papier zu tun?
Für die Vernichtung der nordischen Urwälder und die Umwandlung von Wäldern in Baumplantagen ist zum großen Teil der immer steigende Papierhunger verantwortlich. Der industrielle Holzeinschlag ist für über 70% der globalen Urwaldgefährdung verantwortlich (in Nordamerika über 80%, in Russland sogar für 85%). Jährlich werden 16,1 Millionen Hektar Urwald zerstört. 50 – 90% aller terrestrischen Tierarten leben im Wald. Täglich sterben 130 Pflanzen- und Tierarten aus.

Alleine in Deutschland verbraucht jeder Bundesbürger 250 kg Papier im Jahr. Der weltgrößte Papierkonzern IP prognostiziert den global steigenden Zellstoffbedarf in den nächsten 20 Jahren auf 150% für Papier. Auch die Gentechnik wird eingesetzt um Bäume für die Papierproduktion zu optimieren. Das Holz für deutsches Papier wird nur zu geringen Anteilen aus heimischen Wäldern gedeckt. Deutschland importiert viel Zellstoff bzw. Papierprodukte aus Finnland (nur noch 3% Urwald erhalten), Russland, Schweden, USA und Kanada. Auch der Anteil aus tropischen Regionen wächst. So wird der Anteil aus Brasilien und Indonesien immer größer. Dort werden Urwälder gerodet um Eukalyptus-Plantagen für die Zellstoffindustrie aufzubauen.


Welche Alternativen gibt es?

Recyclingpapier
In Deutschland ist die Altpapiereinsatzquote insgesamt nur bei 72%.

Das Umweltbundesamt stuft das Recyclingpapier als wesentlich umweltverträglicher ein als Frischfaserpapier. Hauptgründe sind:

Photochemische Oxidantienbildung (Sommersmog – Ozon)

Aquatische Eutrophierung (Überdüngung von Gewässern)

Terrestrische Eutrophierung (Überdüngung von Böden)

Versauerung (Schwefeldioxid, Stickoxiden)

Gesundheitsschäden

Schädigung und Beeinträchtigung von Ökosystemen

Ressourcenbeanspruchung

Naturraumbeanspruchung

Treibhauseffekt (11,8 Millionen Tonnen; 78% fossile Kohlendioxid-Emissionen, 21% Methangas-Emissionen) Außerdem: Die globale Waldzerstörung trägt zu 25 – 30% an dem weltweiten Treibhauseffekt bei

Recyclingpapier-Qualität
Moderne Produktionsverfahren sorgen für eine Qualität der Altpapierprodukte, die der von weißer Ware in nichts nachsteht, stellte die Stiftung Warentest schon 1995 fest. Weder kommt es zu erhöhten Papierstaus noch zu Verschmutzungen der Geräte, wenn Recyclingpapier mit Blauem Engel verwendet wird. Die Staubentwicklung der Recyclingpapiere ist nicht größer als bei Primärfaserpapieren, so das Ergebnis einer Untersuchung der Papiertechnischen Stiftung (2001). Tonerhaftung und Tonerverbrauch bleiben vom Faserrohstoff unberührt.

Ob Kopieren, Drucken oder Faxen, Hochleistungs- oder Tischgeräte – Recyclingpapier funktioniert einwandfrei und bietet ein perfektes Schriftbild. Dies bestätigen unabhängige Prüfinstitute sowie Gerätehersteller.

Vor allem aber überzeugen die Praxiserfahrungen unzähliger Anwender: Bekannte Unternehmen wie AOK, Commerzbank, HypoVereinsbank oder Bertelsmann setzen im Bürobereich zum Teil über 90% RC-Papier ein, seit Jahren völlig problemlos.

Kosten von Recyclingpapier
RC-Papiere und Produkte daraus werden üblicherweise im Gegensatz zu Primärfaserprodukten weder in Discountern noch zu Sonderpreisen angeboten. Dennoch sind sie im Schnitt nicht teurer als Primärfaserprodukte ähnlicher Qualität. In der Regel kosten hochwertige RC-Papiere sogar rund 10% weniger als vergleichbare Primärfaserqualitäten. Besonders zu warnen ist vor Billigstangeboten von Primärfaserpapieren, da diese aus Zellstoffen primärer Tropenwälder bestehen können.


Papier aus ökologischer Waldnutzung
Seit 2005 gibt es auch noch die Möglichkeit Papier zu kaufen, das aus ökologisch zertifizierter Waldnutzung stammt. Es gibt zwar viele verschiedene Öko-Siegel aber nur eines für eine glaubwürdig ökologische Waldnutzung – das FSC-Siegel. Der Forest Stewardship Council wurde auf Druck der Holzindustrie zusammen mit den Umweltorganisationen und Sozialverbänden (Indigenen, Gewerkschaften) gegründet. Die Kriterien für die Waldnutzung werden paritätisch nach ökonomischen, ökologischen und sozialen Bedürfnissen verabschiedet und umgesetzt.

Grundsätzlich sollte für Papier immer Recyclingpapier hergenommen werden. Es gibt allerdings einige wenige Ausnahmen, wo es aus technischen oder werbetechnischen Gründen erforderlich ist Frischfaserpapier einzusetzen. Für dieses Papier, das außerordentlich weiß und fest sein muss, bietet sich das FSC-Papier an.

Gute Siegel

Blauer Engel

  • Garantiert umweltfreundliche Herstellung des Papiers
  • Einhaltung der DIN-Normen
  • RAL-UZ 14 – Recyclingpapier 95-100% Altpapier, davon mind. 65% der unteren und mittleren Sorten, (Grafischer Bereich, Schulhefte, Briefumschläge, Druck- u Presseerzeugnisse, Bücher) zusätzliche Anforderungen: Haltbarkeit, Kopierdurchlauf
  • RAL-UZ 5 – Hygienepapier aus 100% Altpapier, davon mind 60% der unteren und mittlere Sorten (Toilettenpapier, Taschentücher…) zusätzliche Anforderungen z.B. Einhaltung von Höchstwerten von Formaldehyd, PCP u.a.; kein Chlor, Azofarben u.a.
  • RAL-UZ 56 – Recyclingkarton (Ordner, Verpackung)
  • RAL-UZ 72 – Druck u Pressepapiere max 25% Primärfaseranteil, mind 80% des AP aus unteren Sorten, (Zeitschriften, Magazine, Kataloge, Prospekte)

ÖKOPA & ÖKOPAplus

  • ist Eigenmarke der Firma Venceremos, Entwickelt zusammen mit Greenpeace. Ist mit RAL-UZ-14 zertifiziert

FSC – Recycling

  • 100% Altholz/Altpapier
  • wie Blauer Engel aber
  • Nur 100% wirklich Gebrauchspapiere – Post Consumer
  • Keine Qualitäts und Gebrauchstauglichkeitsnachweise nach DIN
  • Keine Anforderungen zu Chemikalienhöchstwerte
  • Bessere unabhängige Prüfung vor Zertifikatsvergabe
Schlechte Siegel

Aqua Pro Natura – Weltpark Tropenwald

  • Irreführendes Logo
  • Primärfaser ohne Altpapier-Anteil
  • keine externen unabhängigen Kontrollen

Nordischer Schwan

  • geringe Umweltbelastungen beim Wasser-, Energie- und Chemieeinsatz, sowie bei Emissionen in Relation zu den durchschnittlichen europäischen Werten.
  • Mind. 15% FSC oder PEFC oder
  • Mind. 50% Sägemehl, Restholz oder Altpapier

Europäische Blume – EU-Eco-Label

  • Neueste Technologie
  • Grenzwerte für Energieverbrauch, Abwasser/Luftbelastung
  • Kein Elementarchlor
  • Keine Regelung zu Altpapier
  • Mind. 10% FSC oder PEFC oder Andere

PEFC

  • Nur PEFC-Waldbewirtschaftung
  • Keine Altpapier-Richtlinien

Mehr zu den Unterschieden zwischen FSC und PEFC finden Sie auf der Website von Greenpeace Deutschland – Woran erkennt man umweltfreundliches Papier

Gartenmöbel

Gerade bei Gartenmöbeln werden immer noch Hölzer verwendet, die hinsichtlich Ihrer Herkunft problematisch sind und deren Verwendung zur Zerstörung von Urwäldern beiträgt.

Ein Großteil der Geschäfte bietet zwischenzeitlich Ware mit FSC-Zertifikat an. Beim FSC handelt es sich um eine Organisation zur weltweiten Zertifizierung von Forstbetrieben und Holzverarbeitungsbetrieben. Ziel ist die Erhaltung der Ökosysteme und der Artenvielfalt sowie der Wasser- und Bodenqualität durch eine nachhaltige Bewirtschaftung. Ferner werden auch soziale Kriterien, wie die Rechte der indigenen Bevölkerung, berücksichtigt. Mehr Infos erhalten Sie hier>>

Bei Holzarten wie Buche, Ahorn, Kirsche oder Robinie besteht nur eine relativ geringe Gefahr für die Urwälder. Ihr Kauf ist ohne FSC-Zertifikat akzeptabel, dabei ist allerdings noch keine bestmögliche, ökologische Waldnutzung garantiert.


Problematisch bezüglich ihrer Herkunft sind vor allem folgende Holzarten: 

Teak
Teakholz stammt zu einem großen Teil aus den Monsunwäldern Myanmars. Aus diesem Land gibt es insgesamt sehr wenig Informationen. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass die dortigen Wälder nicht nachhaltig genutzt werden und Raubbau unter Missachtung der Menschenrechte betrieben wird.

Ein geringerer Teil des Teakholzes stammt von Plantagen, die größtenteils noch zur Kolonialzeit auf Java und Kalimantan angelegt wurden. Diese Sekundärwälder werden jedoch oft nicht nachhaltig bewirtschaftet, so dass Bodenerosion und Probleme bei den Wasser- und Nährstoffkreisläufen entstehen. Der Begriff Plantagenteak ist deshalb keine Garantie für ökologische Wirtschaftsweise. Für das Anlegen von Plantagen wird oft Regenwald gerodet.

Im Verlauf der letzten Jahre wird vermehrt Teakholz mit dem FSC-Zertifikat angeboten. Dabei handelt es sich überwiegend um Holz aus Plantagen in Süd- und Mittelamerika.

Bangkirai, Yellow Balau, Shorea, Keruing, Nyatoh
Hierbei handelt es sich um Holzarten aus den Regenwaldgebieten Südostasiens, in der Regel Indonesiens. In geringerem Umfang sind diese Holzarten mit FSC-Zertifikat erhältlich (z.B. Keruing). Ansonsten stammt das Holz in der Regel aus Raubbau an den dortigen Urwäldern.

Eukalyptus, Acacia mangium
Die beiden Holzarten stammen ursprünglich aus Australien, werden aber heute weltweit in wärmeren Regionen in Form von Plantagen angepflanzt. Oft wird für diese Plantagen Urwald gerodet.

Andererseits existieren zwischenzeitlich eine Reihe von Eukalyptusanpflanzungen, welche die Kriterien des FSC erfüllen und vom FSC zertifiziert wurden.