Greenpeace fordert grundsätzlich (zu bestehenden Nationalparks)

  • In den Nationalparks muss die Forschung und Beobachtung natürlicher Prozesse, insbesondere die Borkenkäferausbreitung noch weiter erforscht werden, um auch für die Wirtschaftswälder unter den klimatischen Veränderungen Erkenntnisse für den zukünftigen Waldbau zu erhalten.
  • In den ausgewiesenen Entwicklungszone II müssen die Maßnahmen auf einige wenige Managementmaßnahmen hin zu einer naturnahen Entwicklung beschränkt bleiben. Kahlschläge und forstwirtschaftliche Nutzungen haben hier zu unterbleiben.
  • Die Borkenkäferbekämpfung und Windwurfaufbereitung sollte sich ausschließlich auf die Nationalpark-Randzone III zu den angrenzenden Privatwäldern konzentrieren. Eine 500 m breite Randzone ist aus Sicht der Wissenschaft ausreichend, um die Ausbreitung der Borkenkäfer zu stoppen.

 

Greenpeace fordert besonders von Bayern zum Nationalpark Bayerischer Wald

  • Im Erweiterungsteil des Nationalparks Bayerischer Wald rund um den Falkenstein muss die flächige Borkenkäferbekämpfung in der Entwicklungszone II eingestellt werden und die Naturzone I so schnell wie möglich auf 75% erweitert werden. Wartet man erst bis zum Jahr 2027, wird ein großer Teil der zukünftigen Naturzone kahlgeschlagen werden. Und damit wäre die ökologische Qualität der Fläche im Nationalpark gemindert, ohne dass wirklich etwas Sinnvolles erreicht wurde.

 

Greenpeace fordert besonders von Tschechien zum Nationalpark Šumava

  • Im Nationalpark Šumava muss ein verbindlicher Stufen-Plan erstellt werden, um bis zum Jahr 2021 die Naturzone I von 13% auf 75% der Fläche auszuweiten. Dazu gehört die schnelle Vernetzung der 135 Teilflächen zu einigen wenigen großflächigen Naturzonen.
  • Der Nationalpark Šumava braucht eine klar ausgewiesene Randzone III als Pufferzone zu angrenzenden Wirtschaftswäldern sowie zu den im NLP liegenden Gemeinden.
  • Auf der Fläche der Kernzone (42.224 ha) des UNESCO Biosphärenreservats Šumava ist die Borkenkäferbekämpfung sofort einzustellen. Die Biosphärenreservats-Kernzonen, die im Nationalpark Šumava liegen, sind sofort als Naturzone I auszuweisen.

 

Was können Sie tun?

1. Schreiben Sie an die Umweltminister und fordern Sie diese auf, die internationalen Regeln für Nationalparks schnellst möglich umzusetzen und auf 75% der Fläche eine Naturzone einzurichten sowie die Borkenkäferbekämpfung auf die Randzone zu beschränken.

Umweltminister in Tschechien - Richard Brabec: Adresse: Ministerstvo životního prostředí Vršovická 65, Praha 10, 100 10, Tschechische Republik Fax: +420-2-6731-0308, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Bayerischer Umweltminister - Thorsten Glauber, Adresse: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Rosenkavalierplatz 2, 81925 München Fax +49 89 9214-2266, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

Offener Brief der Umweltverbände an Dr. Marcel Huber (Bayerischer Umweltminister bis Sept. 2014) und dessen Antwort

Update November 2019:

der Kommunale Nationalparkausschuss hat ende Oktober beschlossen, die Naturzone um 869 ha zu erweitern. Somit sind jetzt 72,3 % als Naturzone ausgewiesen - Das Ziel von 75 % ist fast erreicht!

2. Machen Sie doch mal Urlaub im Nationalpark und stärken dabei die Betriebe der Nationalparkpartner: http://www.nationalpark-bayerischer-wald.de/zu_gast/index.htm. Dann können Sie sich auch ein eigenes Bild von der Situation machen und diskutieren Sie vor Ort mit den Betroffenen.