1972 - 1998: Forstamtsleiter Dr. Sperber in Ebrach. Erste Idee für einen Nationalpark
1998 - 2007: Dr. Sperber, Bamberger Landrat Denzler, Hassfurter Landrat Handwerker und Ebrachs Bürgermeister Schneider erarbeiten einen Vorschlag zum Nationalpark Steigerwald - allerdings ohne große Öffentlichkeitsbeteiligung
2007 - 2011: Diskussionsphase zum Nationalpark. Gründung von "Pro-Nationalpark" mit BN in der Koordination. Auch gründet sich die Gegeninitiative "Unser Steigerwald"
2011: Als "Ersatz" für einen Nationalpark Steigerwald stellt das Kabinett sich ein Nachhaltigkeitszentrum für Buchenwaldbewirtschaftung in Handthal sowie ein Baumkronenpfad in Ebrach vor. Infozentren statt Waldschutz
Die Gemeinde Ebrach mit Unterstützng des Landkreis Bamberg reicht ein Antrag für ein großes Naturschutzgebiet bei der zuständigen Bezirksregierung ein. Der Antrag wird von der Regierung bis heute nicht weiterbearbeitet.
Oktober 2012: Veröffentlichung eines Vorschlages zu einer Nationalparkverordnung von "Pro Nationalpark"
Oktober 2013: Nachdem die Naturschutzgebietsinitiative der Gemeinde Ebrach von der Regierung von Oberfranken immer noch nicht bearbeitet wurde plant der Landkreis Bamberg die Ausweisung eines Geschützten Landschaftsbestandteiles (GLB) und bindet die Träger öffentlicher Belange für das Ausweisungsverfahren ein.
April 2014: Ausweisung eines weiteren großen Prozessschutzgebiets vom Landkreis Bamberg (Landrat Dr Denzler)
Geschützter Landschaftsbestandteil: "Der hohe Buchene Wald im Ebacher Forst" mit Prozessschutzzone von 393 ha und einer Entwichkungszone von 382 ha, um das NWR Brunnstube und NWR Waldhaus zu verbinden. Infos zu dem Gebiet unter folgendem Link.
Mai 2014: Die bayerische Staatsregierung (Umweltminister Dr Marcel Huber und Forstminister Helmut Brunner) wollten zusammen mit dem neuen Bamberger Landrat Johann Kalb die Verordnung mit sofortiger Wirkung außer Vollzug setzen. Damit beweist die Staatsregierung ihren Willen sich aktiv der Nationalen Biodiversitätsstrategie zu widersetzen. Dieses funktioniert allerdings nicht so einfach. Es ist hierfür ein ordnungsgemäßes Verfahren notwendig deren fachliche Grundlage fehlt. Somit bleibt das Schutzgebiet erstmal bestehen.
Juni 2014: Eine deutliche Mehrheit von 61 Prozent der Bewohner in der Region Steigerwald befürworten einen Nationalpark. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen TNS Emnid-Umfrage, die der BUND Naturschutz in Bayern (BN) und der WWF Deutschland im Auftrag gegeben haben. Zwei Drittel der Befragten sind zudem der Meinung, dass der Nationalpark Steigerwald Tiere, Pflanzen und alte Bäume besser schützt als ein Forst.
Juli 2014: Gründung der Bürgerinitiative für einen Nationalpark Steigerwald "Verein Nationalpark Nordsteigerwald e.V." www.verein-nationalpark-nordsteigerwald.de
März 2015: Der Bayerische Landtag verabschiedet die Änderung des bayerischen Naturschutzgesetzes "Lex Steigerwald", das die Ausweisungshoheit von Geschützten Landschaftsbestandteilen (GLB) die grüßer als 10 ha sind, von den Landratsämtern in die Hände der Regierung legt.
Mai 2015: Die Regierung von Oberfranken startet das Aufhebungsverfahren des Schutzgebietes "Der hohe Buchene Wald im Ebracher Forst " mit der Begründung die Ermächtigungsgrundlage des § 29 Bundesnaturschutzgesetzes wäre "überdehnt" worden. Auch fehle das Merkmal einer Abgrenzbarkeit von dem Schutzgebiet. Der BN will gerichtlich gegen die Aufhebung vorgehen.
Oktober 2015: Diskussionsprozess (Runder Tisch) startet mit verschiedenen Interessensgruppen (Kommunalpolitiker, Naturschutzverbände, Bauernverband, Waldbesitzervereinigung) zu Entwicklungsmöglichkeiten des Steigerwaldes. Weiteres unter folgendem Link.
2016: Das Schutzgebiet "Der hohe Buchene Wald im Ebracher Forst" wurde behördlich aufgehoben. Klage beim Bayerischen Verwaltungsgericht wurde eingereicht.
März 2016: Der etwa 9 Mio Euro teure Baumwipfelpfad wird von Forstminister Brunner eröffnet - Die Forderung der Umweltverbände nach einem Nationalpark bleiben weiterhin laut
Juli 2016: Ministerpräsident Horst Seehofer nimmt den Steigerwald aus der Nationalparksuche explizit heraus
Dezember 2016: Umfrage zum Nationalpark Steigerwald: 65 Prozent der Befragten der Region und 55 Prozent der Befragten in den Kommunen rund um den diskutierten Nationalpark für falsch, dass die Staatsregierung den Steigerwald ausschließt. Deshalb appellieren BN, WWF und LBV an Ministerpräsident Horst Seehofer und die Landräte der Landkreise Bamberg, Hassberge und Schweinfurt, der deutlich gestiegenen Zustimmung und dem klaren Mehrheitswillen der Bevölkerung zu folgen. Fast 70 Prozent der Menschen in der Region erwarten sich von einem Nationalpark eine Aufwertung für den Steigerwald und wirtschaftliche Entwicklungschancen, auch in Form von neuen Arbeitsplätzen.
Februar 2017: Initiative "Faire Chance für den Steigerwald" - Eine Allianz aus Kommunalpolitikern und Vertretern der lokalen Wirtschaft gründet sich. Bis Jahresmitte erreicht die Initiative über 200 Unterstützer.
Juni 2017: Der Dialogprozess des Umweltministeriums klammert explizit eine Einrichtung eines Nationalparks nördlicher Steigerwald aus. Infos zum Dialog
September 2017: Auch wenn die Staatsregierung derzeit einen Nationalpark Steigerwald ausklammert - Die Bürger und Umweltverbände fordern weiter einen Nationalpark. Über 7.500 Bürger zeichneten bislang die Petition.
Das ehemalige Schutzgebiet "Der hohe Buchene Wald im Ebracher Forst" wurde vermessen und detailiert kartiert. Auf den 775 ha (nur 0,6 % des Naturparkes Steigerwald) stehen 7.600 starke Bäume (> 60 cm Stammdicke).
Dezember 2017: Auch in der höchsten Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht ist im Revisionsverfahren der Einspruch des Bund Naturschutzes gegen die Aufhebung des Schutzgebietes GLB "Hohen Buchene Wald" abgelehnt worden. Das Bundesverwaltungsgericht sieht aus formalen Gründen den Geschützten Landschaftsbestandteil für den "Hohen Buchenen Wald" nicht als geeignetes Instrument. Weitere Infos und Hintergründe zur Einrichtung und Ablehnung des GLB hier
Mai 2018: Die Bayerischen Staatsforsten kündigen an im ehemaligen geschützten Landschaftsbestandteil im Herbst (nach der bayerischen Landtagswahl) 8.000 Bäume zu fällen.
Mai 2018: Schwere Forstmaschinen richten erhebliche Schäden im Naturschutzgebiet Weilerbachtal (Forstbetrieb Ebrach) an. (link)
Nov 2018: Einschlag von dicken Buchen im ehemaligen Schutzgebiet "Hohe Buchene Wald bei Ebrach" - Protest
Mai 2020: Ausweisung des 850 ha großen Naturwald Knetzgau-Böhlgrund (teilweise bereits NWR) link Ministeriums
Dez 2020: Mit der Ausweisung 2020 wurde der Naturwald Böhlgrund sowie alle Naturwaldreservate (insb. Kleinengelein, Brunnstube und Waldhaus) und Trittsteine und Klasse-1-Wälder der BaySF im Steigerwald als Naturwald mit 1.580 ha ausgewiesen.