Die alten Laubwälder bieten aber auch eine ideale Heimat für Fledermäuse, Vögel und sogar die seltene Wildkatze. So wurden bisher 15 Waldfledermausarten (z.B. Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus, Mausohr), und 55 Brutvogelarten (z.B. Halsbandschnäpper, Mittelspecht, Schwarzstorch und Eisvogel) im Steigerwald dokumentiert, insgesamt haben etwa 108 Vogelarten nach Untersuchungen (von STÖCKER et al. 2015) ihren Lebensraum im Nördlichen Steigerwald. In einem einzigen der insgesamt sechs Naturwaldreservate im Nordsteigerwald wurden auf 10 ha über 1.300 Arten nachgewiesen, davon 400 Großpilzarten, (z.B. Ästiger-, Igel- und Dorniger Stachelbart) nachgewiesen.

Aber das zeigt auch wie wichtig die Naturwaldreservate sind. In den umliegenden Wirtschaftswäldern lassen sich längst nicht so viele seltene Waldarten nachweisen. Das bestehende Trittsteinkonzept der Staatsforsten bietet heute eine Möglichkeiten der Arten sich besser zu vernetzen. Ein Nationalpark bietet auf großer Fläche Entwicklungsmöglichkeiten für die Arten und langfristige Sicherung der Artengemeinschaften.

Geschützte Säugetiere u.a.:

  • 15 Waldfledermausarten (z.B. Bechsteinfledermaus, Mopsfledermaus, Mausohr)
  • Biber
  • Wildkatze (letzter eindeutiger Nachweis: 2007 wurde Wildkatze bei Großmannsdorf illegal geschossen)

Pilzarten

  • Holzzersetzende Pilzarten 1.100
  • Großpilzarten: Alleine in einem NWR 400 Großpilzarten, darunter 250 an Holz gebundene (z.B. Ästige-, Igel- und Dorniger Stachelbart) nachgewiesen

Totholz

wichtiges Strukturelement für Biodiversität (bsp NWR Waldhaus)

  • 777 m³ lebende Baummasse und 121 m³ Totholz auf einem Hektar
  • 350 jährige Buchen

Xylobionten (an Holz gebundene Insektenarten)

 

  • 438 xylobionten Käferarten für den nördlichen Steigerwald bekannt

Insgesamt wurden 7 Urwaldreliktarten nachgewiesen (nach Bußler 2014)

Insgesamt wurden sieben Urwaldreliktarten im gesamten Steigerwald nachgewiesen, z.B. der Eremit (Osmoderma eremita). Diese Arten sind auf sehr alte Laubwälder mit vielen Biotopschlüsselstrukturen angewiesen. Von den in Deutschland bekannten 1.376 an Holz gebundenen Käferarten sind im Steigerwald über 440 Arten nachgewiesen worden, davon 7 Urwaldreliktartennachgewiesen. Die untersuchten Naturwaldreservate im Nördlichen Steigerwald gehören deshalb zu den 22 bayerischen Hotspot-Gebieten xylobionter Urwaldreliktarten (BUßLER 2010).

  • Ampedus brunnicornis (Schnellkäfer)
  • Ipidia binotata
  • Crepidophorus mutilatus (Schnellkäfer)
  • Dicerca berolinensis (Prachtkäfer)
  • Allecula rhenana (Pflanzenkäfer, Nachweise für Bayern nur vor 1950)
  • Osmoderma eremita (Erimit, NWR Waldhaus)
  • Trox Perrisi (Glanz-Knochenkäfer)
  • Mycetochara flavipes (Pflanzenkäfer, NWR Waldhaus 1996)

Vögel

Es konnten 55 Vogelarten nachgewiesen werden. 16 der nachgewiesenen Vogelarten stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.

Steigerwald

 

Naturwaldreservat Waldhaus (mit 90 ha) birgt alleine schon eine sehr hohe Artenfülle:

In dem berühmten Naturwaldreservat wurden viele Forschungsvorhaben durchgeführt.

Über 1.300 Arten auf gerade mal 10 ha (Kernfläche des Naturwaldreservats) z.B.:

  • 407 Pilzarten
  • 349 Nachtschmetterlinge
  • 289 Xylobionte Käferarten (314 auf der NWR-Gesamtfläche)
  •   96 Gefäßpflanzenarten
  •   42 Wanzenarten
  •   35 Vögelarten
  •   23 Molluskenarten
  •   16 Laufkäferarten
  •   15 Fledermausarten
  •     8 Regenwurmarten
  •     7 Ameisenarten
  •     7 Weberknechtarten
  •     5 Moosarten
  •     5 Kleinsäugerarten

Die Artenvielfalt ist auch wegen der sehr hohen Totholzmenge so wichtig für die Artenvielfalt. Auf verschiedenen repräsentativen Teilflächen des NWR errechneten Wissenschaftler sehr hohe Totholzvorräte von 777 Vfm/ha und 121 m³/ha Totholz bzw. 2006: 706 Vfm/ha und 107 m³/ha