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Muss der Borkenkäfer überall im Nationalpark Bayerischer Wald bekämpft werden?
Der Nationalpark muss den Schutz der natürlichen Prozesse verstärken und die Naturzone erweitern
Kahlschlag zur Bekämpfung des Borkenkäfers im bayerischen Wald Kahlschlag zur Bekämpfung des Borkenkäfers im bayerischen Wald

München, 28.10.2009 — Die Natur zu schützen, zu erforschen und dem Menschen zu vermitteln — das sind die wichtigsten Prinzipien eines Nationalparks. In Deutschlands ältestem Nationalpark Bayerischer Wald soll bis zum Jahr 2027 die besonders streng geschützte Naturzone von aktuell ca. 50% auf 75 % der Gesamtfläche von 24.222 ha wachsen. Auf einem Großteil der Waldfläche, die sukzessive in die Naturzone überführt wird, etwa 6.000 ha rund um den Falkenstein, muss aber nach der heute gültigen Nationalparkverordnung der Borkenkäfer bekämpft werden.

In den Jahren 2008 und 2009 wurde der Borkenkäfer im Nationalpark durch große Kahlschläge aufgehalten. Die so entstandenen Kahlschlagsflächen haben ein gestörtes Ökosystem zur Folge, belasten den Wasserhaushalt, und eine natürliche Wiederbewaldung dauert sehr lange. Damit ist die ökologische Qualität der Fläche im Nationalpark gemindert.

In den Waldbeständen rund um den Falkenstein muss daher die Bekämpfung des Borkenkäfers eingestellt und die Naturzone so schnell wie möglich auf 75 % erweitert werden. Wartet man bis zum Jahr 2027, so wird ein großer Teil der zukünftigen Naturzone kahlgeschlagen werden müssen. Die Bekämpfung des Borkenkäfer sollte sich ausschließlich auf die Randzonen des Nationalpark konzentrieren, die an Privatwälder angrenzen.

 

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