Presseerklärung vom 28. Januar 2010
München sagt: NO zu Gentechnik!
Bürger fordern „Nein“ zum Anbau von Gen-Pflanzen
München, 28.01.2010 – Gegen den Anbau von Gen-Pflanzen in Deutschland wird Greenpeace am Samstag, dem 30. Januar 2010, bundesweit in 45 Städten Unterschriften sammeln und vor Rathäusern auf Bannern präsentieren. Die Greenpeace-Gruppe München wird am Richard-Strauss-Brunnen in der Neuhauser Straße in München ab 11.30 Uhr informieren. Interessierte Bürger können ihre Botschaft auf Protestpostkarten schreiben, die an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) und den bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) adressiert sind. Um 15.30 Uhr stellen Greenpeace-Aktivisten die Postkarten in Form eines großen „NO“ auf einem 2 x 4 Meter großen Banner vor dem Rathaus auf, gesäumt von Gen-Mais-Fratzen.
„Auf Drängen der FDP will die Bundesregierung den Anbau genmanipulierter Pflanzen gegen den Willen der Bevölkerung durchsetzen“, sagt Klaus Müller von der Greenpeace-Gruppe München. „Aigner und Seehofer müssen das verhindern. Sie müssen die Belange der Verbraucher und der Umwelt vertreten, anstatt sich vor den Karren der FDP und der Gentechnik-Branche spannen zu lassen.“
Nach Aigners Verbot des Gen-Maises Mon810 in Deutschland im April 2009 dürfen derzeit bundesweit keine Gen-Pflanzen zu kommerziellen Zwecken angebaut werden. Doch dies könnte sich mit der kommenden Anbausaison ändern: Die neue EU-Kommission wird bald über die Zulassung der Gen-Kartoffel Amflora für den Anbau entscheiden. Aigner hat angekündigt, nichts gegen deren Zulassung zu unternehmen. Die Bundesregierung unterstützt laut Koalitionsvertrag vor allem auf Druck der FDP den Anbau der Gen-Knolle. Zudem soll in Brüssel über die Zulassung von zwei neuen Varianten von Gen-Mais entschieden werden. Die Bundesregierung wird vermutlich auch diese Zulassungen unterstützen. Sie steht auch nicht hinter dem bestehenden Anbauverbot für Gen-Mais, obwohl sich an den von Ministerin Aigner festgestellten Umweltrisiken nichts geändert hat. Die Regierung will lediglich das Urteil im hierzu laufenden Gerichtsverfahren abwarten.
Nach einer repräsentativen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace sind 79 Prozent der Befragten dafür, das Anbauverbot für Gen-Mais in Deutschland zu erhalten. 77 Prozent sprechen sich für ein Verbot der Gen-Kartoffel Amflora durch Aigner aus.
„Aigner und Seehofer müssen nun Rückgrat beweisen und ihr Gen-Maisverbot gegenüber den Koalitionspartnern verteidigen“, so Klaus Müller. „Bei der Gen-Kartoffel sollten sie ihr Einknicken vor der FDP korrigieren.“
Bilder der Präsentationen vor den Rathäusern finden Sie unter:
http://www.greenpeace.de/genaktion